Weltmusik — eine gute Symbiose

Die Plattenfirma Capitol Records prägte 1952 den Begriff Weltmusik für Musik aus verschiedenen Urlaubsgebieten. Heute steht Weltmusik für eine Verbindung westlicher Musik mit traditioneller Musik aus Indien, Südamerika oder Afrika. Weltmusik ist sozusagen im Rahmen der Globalisierung als Mischform aus verschiedenen Musikformen entstanden. Verschiedene Musik-Mischungen können im Gesamten eine wunderbare, eigentümliche Tonkunst ergeben. Bleibt der gegenseitige Respekt gewahrt, ist die international geprägte Musik gewinnbringend.

Zudem wurde der Begriff in den 80er-Jahren in London geprägt durch die sogenannte Indie-Musik. Ein früher Verfechter dieses Stils war Peter Gabriel, der sich mit dem World Of Music-Festival (WOMAD) und seinem Real World-Label um die Aufnahme außereuropäischer Performer bemühte. Er präsentierte auf dem WOMAD-Festival unbekannte Künstlerinnen und Künstler, die regen Anklang fanden.

Die frühen Anfänge

Natürlich ist die Weltmusik nicht in den 50ern und 80ern entstanden. Sie reicht wesentlich weiter zurück. Ansätze gab es bereits in den vergangenen Jahrhunderten durch wiederholte Vermengung von unterschiedlichen Musikformen. Hier wurden schon europäische mit orientalischen Elementen gemischt, eine Folge von Handelsbeziehungen und kriegerischem Schlagabtauschen. Damals erhielten verschieden kombinierte Musikformen zu Unrecht das Urteil „bizarr oder primitiv“. Jedoch verstanden Größen wie Wolfgang Amadeus Mozart, den Reiz des Exotischen virtuos auszunutzen wie etwa mit der Oper Die Entführung aus dem Serail. Über solche Musikwerke hinaus waren diese Klänge aber eher selten. Als in der Zeit der Romantik das eigene Volkslied seinen Platz beanspruchte, kamen auch fremdländische Klänge wieder in Mode.

Auch mit den Eroberungszügen von Napoleon bestand ein reger Austausch zwischen Frankreich und Nordafrika, der sich nicht nur in der Musik, sondern ebenfalls in der Malerei und der Literatur bemerkbar machte.

Dass Musik mitanderen Stilrichtungen verschmolz, gab es zudem im 19. Jahrhundert durch die Gesänge der Sklaven, die im Blues endeten. Ebenso war der Samba aus Brasilien populär und wurde in Europa zu dem damals beliebten Bossa Nova umfunktioniert.

Die Weltmusik von heute

Musik ist allumfassend. Sie erfindet sich, auch durch einen kulturellen Austausch, immer wieder neu. Bands wie die Rolling Stones und die Beatles experimentierten ebenfalls in den 60ern mit arabischen und indischen Klängen. Der Song Paint It Black von den Rolling Stones erlangte durch die Sitar, ein indisches Saiteninstrument, seinen typischen Sound und schaffte es in die internationalen Hitparaden. Bei den Beatles waren es hauptsächlich John Lennon und George Harrison, die sich von indischen Klängen inspirieren ließen. George Harrison lernte sogar vom Sitar-Meister Ravi Shankar das Sitarspielen. Beide traten gemeinsam auf dem legendären Woodstock-Festival auf. Der Künstler Youssou N’Dour gehört zu den bekanntesten Vertretern der neuzeitlichen Weltmusik.

kheera